Romanik - das 12. bis 14. Jahrhundert
Bau und Zerstörung
Die erste Burganlage wurde im Hochmittelalter, wahrscheinlich zwischen 1100 und 1200, von der Abtei Fulda zur Straßensicherung errichtet. Die Burg ging dann als Lehen an die Grafen von Ziegenhain, welche es wiederum an Verwalter weiterverliehen. Diese Verwalter, auch Ministeriale genannt, saßen fest auf der Burg und nannten sich auch bald nach ihr: Herren von Eisenbach. Zum ersten Mal hört man von den Herren von Eisenbach im frühen 13. Jahrhundert. Von ihrem Hauptsitz aus verwalteten sie ihre Gebiete. Der Haupteinzugsbereich lag nahe der Burg. Die Gerichte Hopfmannsfeld und Engelrod. Doch schon 1269 wird die Burg wieder zerstört, und zwar von ihrem ursprünglichen Erbauer, der Abtei Fulda. Die Herren von Eisenbach waren zu Rittern geworden und glaubten im Interregnum, der kaiserlosen Zeit im Reich, als die Staatsgewalt vakant war, zusammen mit dutzenden Rittergeschlechtern und den mächtigen Grafen von Ziegenhain die Abtei unterwerfen zu können. Doch dies gelang nicht. Abt Bertho II. von Leipolz zu Fulda schlug alle seine Widersacher nieder und zerstörte in diesem Zuge 15 Burgen zwischen Vogelsberg und Rhön.
Der Neubeginn
Die Ritter von Eisenbach durften die Burg noch im 13. Jahrhundert wieder aufbauen, da sie sich nun dem Abt fügten. In der Nachbarschaft wurde in dieser Zeit das ohnehin schon schwächere Adelsgeschlecht der Herren von Wartenberg derart vom Abt geschädigt, dass es im 14. Jahrhundert in die Bedeutungslosigkeit versank. Die Ruine der Wartenberger steht heute noch bei Angersbach. Die Eisenbacher traten das Erbe der Wartenberger an und komplettierten dadurch einige ihrer Gebiete, sodass sie am Vorabend der Jahrhundertwende zum 15. Jahrhundert fast den gesamten südöstlichen Vogelsberg kontrollierten. Auch staatspolitisch brachten es die Eisenbacher weit. Das hessische Marschallamt wurde immer beim Tode des Amtsträgers neu an einen verdienten Mann gegeben. Das Geschlecht von Eisenbach war dasjenige, welches dieses Amt erblich erhielt. Sie stiegen damit zu den höchsten Hofbeamten Hessens auf und ihre Burg wurde stetig repräsentativ erweitert. Neben der Stadt Lauterbach besaßen die Eisenbacher auch das Dorf Ulrichstein, welches sie zur Stadt erheben ließen, um so weiter ihren Einfluss zu sichern.
Doch im 15. Jahrhundert, 1429, starben die Eisenbacher im Mannesstamm aus und wurden durch Eckhard von Röhrenfurth und dieser wenig später durch die nordhessischen Ritter Riedesel beerbt.
Der Aufstieg
Die Riedesel bauten ihr alt-eisenbachisches Erbe weiter aus und besaßen in Glanzzeiten Mitte des 15. Jahrhunderts die Gerichte Freiensteinau, Moos, Altenschlirf, Schlechtenwegen, Stockhausen,
Landenhausen, Cent, Engelrod, Hopfmannsfeld und Oberohmen - dazu die ummauerten Städte Lauterbach, Herbstein und Schotten, sowie die junge, noch minder befestigte Stadt Ulrichstein, die aber die wichtige Burg umfasste. Mit den Schlössern Eisenbach und Ulrichstein besaßen die Riedesel damit die zwei einzigen, wirklich als Festungsbauten zu bezeichnenden Anlagen des Vogelsberggebietes. Auch wenn sie Ulrichstein, Schotten und Herbstein wieder verloren - z. T. auch aufgrund von Fehden gegen verschiedene Fürsten. Die bedeutendste Fehde war die gegen die Reichsabtei Fulda, die eher als ein kleiner Krieg zu bezeichnen war. In dieser Fehde verloren die Riedesel Ulrichstein und das gesamte Gericht Moos wurde zerstört und entvölkert.