Renaissance - das 16. und 17. Jahrhundert
Der 30-jährige Krieg
Im Dreißigjährigen Krieg zogen dauernd starke Armeen durchs Land. Zum Ende des Krieges hin wurde Schloss Eisenbach dann von einer mehreren tausend Mann starken Armee belagert. Die Belagerung wurde aufgegeben, nachdem die Truppe auf dem Schloss den Katholiken Johann Riedesel und Otto Hartmann von Görtz, aus Schlitz, als Geiseln übergab.
Nach dem großen Krieg wurde durch einen Staatsvertrag das Riedeselland auch reichsrechtlich anerkannt. Das Land umfasste Lauterbach und den Süden des Vogelsberges am Osthang entlang.
Freiherren
Mit der Einführung der Reformation brachen dann die Riedesel endgültig mit dem erzkatholischen Stift Fulda. Sie traten Anfang des 16. Jahrhunderts in die Reichsritterschaft ein und konsolidierten ihre eigenständige Landesherrschaft. 1680 wurden die Riedesel von Kaiser Leopold in den Freiherrenstand erhoben und "vermehrten" ihr Wappen.
Der doppelte Eselskopf symbolisiert vermehrter Besitz und Macht. Die Turnier-Lanzen und die Rüstungshelme verweisen auf die Zugehörigkeit zur althessischen Ritterschaft hin. Die siebenzackigen Kronen sind das Symbol des Freiherren-Standes. Das Wappen in der Mitte erinnert an die Eisenbacher, deren Lehen man übernommen hatte.
Die Vorburg
Nach der Durchquerung des Torbogens schließen sich links und rechts Gebäudekomplexe an. Rechts ein hohes Fachwerkhaus des 19. Jahrhunderts - als Wohnhaus gedacht. Links sieht man die beiden Gebäude der Vorburg aus dem 16. Jahrhundert. Zum Hof hin waren Ställe für die Pferde untergebracht und die Soldaten lagerten hier zur Bewachung. Rückseitig, zum Hang zu, sind die Gebäude mit Schießscharten und Erkern versehen, von denen aus das Schloss im Belagerungsfall verteidigt wurde.